Viele Führungskräfte brennen für ihre Rolle und scheitern trotzdem. Nicht etwa, weil sie es nicht können oder an ihren Teams, sondern an ihren eigenen Chefs.
„Ich würde ja gern … aber ich darf nicht.“ Habe ich schon x-mal gehört.
Oder: „Dann hat mir wieder mein Chef dazwischengegrätscht!“
Das ist nicht nur frustrierend, sondern auch riskant: Für Ihre Wirksamkeit, Ihr Selbstbild und Ihr Nervensystem.
Denn wenn Sie regelmäßig gegen Ihre Intuition führen müssen, schadet das nicht nur Ihrem Team, sondern auch Ihrem inneren System.
Sie passen sich an. Sie unterdrücken Impulse. Sie verleugnen Ihr Bauchgefühl.
Neurobiologisch gesprochen: Ihr Nervensystem merkt das. Und reagiert.
Und das ist nicht egal!
Denn das autonome Nervensystem registriert permanent, ob Sie sich sicher fühlen. Auch dann, wenn Sie sich selbst einreden, „alles im Griff“ zu haben.
Zum Beispiel: Wenn Sie Entscheidungen nicht offen vertreten dürfen oder dauernd auf Zuruf führen, entstehen innere Konflikte. Und dann passiert Folgendes:
- Der ventrale Vagus, zuständig für Verbindung, Präsenz und Klarheit, wird gehemmt.
- Stattdessen übernimmt Ihr Sympathikus. Sie funktionieren, werden schneller, gereizter und auch kontrollierender.
- Ihr Team spürt die Unsicherheit, obwohl Sie nach außen „professionell“ wirken.
- Und Ihr Team leidet unter der Kontrolle, die Sie dann ausüben.
Provokation mit Wahrheit
Dafür brauchen Sie keine neue Führungsausbildung.
Sie brauchen vielleicht nur mehr Mut, Ihre Führung auch gegenüber Ihrem Chef zu vertreten.
Nicht trotzig. Nicht laut. Aber klar. Denn Führung beginnt nicht beim Team. Sondern bei Ihnen.
Mikro-Check für Führung mit Rückgrat
Nehmen Sie sich 60 Sekunden Zeit und beantworten Sie ehrlich:
- Welche Entscheidung dürfen Sie gerade nicht so treffen, wie Sie es für richtig halten?
- Was passiert in Ihrem Körper, wenn Sie an Ihren Chef denken? Vielleicht merken Sie ein Grummeln im Bauch, einen Anstieg der Spannung in den Schultern oder im Kiefer.
- Fragen Sie sich, was Sie Ihrem besten Freund raten würden, wenn er in Ihrer Lage wäre.
Nummer 3 ist übrigens auch eine schöne Führungsfrage, wenn Ihr Mitarbeiter partout nicht weiterkommt.
Und jetzt?
Wenn Sie in einer Sandwich-Position stecken und spüren, dass Sie sich immer öfter selbst verlieren, dann lassen Sie uns sprechen.


