Liebe Abonnenten,
ein Kollege stellt zum dritten Mal dieselbe Frage. Ein Projekt stockt, weil jemand „vergessen“ hat, Feedback zu geben…
Und Sie merken, wie es in Ihnen brodelt. Warum Sie genau in solchen Momenten oft nicht klar reagieren können – sondern Ihr Nervensystem übernimmt – darum geht’s in diesem Newsletter.
Ganz normaler Alltag? Ja – und nein. Denn das ist nicht nur Alltag, das ist Biologie.
Was da wirklich passiert
In solchen Momenten sind Sie nicht einfach schlecht drauf oder ungeduldig. Ihr autonomes Nervensystem übernimmt. Genauer: Ihr Stresssystem. Fight-or-Flight wird aktiviert.
Und was folgt, ist fast immer dasselbe:
- Der Fokus verengt sich.
- Der Ton wird schärfer.
- Empathie? Offline.
Nicht, weil Sie unfähig sind. Sondern weil Ihr System in den Selbstschutzmodus schaltet.
Und das Ihrer Mitarbeitenden ebenfalls. Wenn sie mit Ihrer Reaktion konfrontiert werden. Das Ergebnis: Stillstand auf allen Seiten.
Was jetzt wirklich gebraucht wird
In solchen Momenten braucht es Präsenz. Souveränität. Und Sicherheit.
Aber: Nichts davon gibt es ohne Selbstregulation.
Wenn Sie ständig „on fire“ sind, emotional unter Strom oder innerlich abgeschaltet, dann führen Sie nicht. Sie funktionieren. Oder Sie reagieren nur noch.
Und genau das merkt Ihr Team. Und wenn es Ihr Team merkt, ist es zu spät.
Sie müssen agieren, bevor Ihr Nervensystem in den Stressmodus fällt. Zum Beispiel mit diesen einfachen Methoden, die Sie auch ganz unbemerkt in der Gegenwart Dritter anwenden können.
1. Atmen
Langsam einatmen (6 Sekunden). Halten (4 Sekunden) Ausatmen (8 Sekunden) . 3–4 Wiederholungen. Klingt banal, aber es wirkt.
→ Signal an Ihr Nervensystem: Es ist sicher.
2. Wahrnehmen
Was spüren Sie gerade im Körper? Enge? Hitze? Anspannung?
→ Sie kommen raus aus dem Kopf, rein in die Präsenz. Und Sie lernen nach und nach die Reaktionen Deines Körpers besser kennen und können schneller gegensteuern. Denn der Körper reagiert oft zuerst.
3. Einordnen
Was triggert mich hier wirklich?
→ Oft ist nicht der Kollege das Problem, sondern der Druck dahinter. Oder eine alte Erinnerung, die plötzlich aufploppt.
Gute Führung beginnt nicht mit Techniken, sondern mit Selbstregulation.
Wollen Sie mehr darüber erfahren, wie Sie Ihr Nervensystem als Führungskraft regulieren statt dagegen zu kämpfen?
Dann bleiben Sie dran. Im nächsten Newsletter zeige ich Ihnen, wie Sie echte Sicherheit ausstrahlst auch wenn es um Sie herum brennt.
Herzliche Grüße
Susanne Grebe