Frust im Job? Wie sage ich es meinem Chef?

Frust im Job hat einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität und kann sogar krank machen.

Gelegentlicher Frust im Job ist normal. Nicht alle Aufgaben, die gemacht werden müssen, machen Spaß und nicht alle Kollegen sind immer nur nett.

Der Chef auch nicht.


Aber was tun, wenn der Frust zum Normalzustand geworden ist? Wenn sogar das Privatleben darunter leidet.

Dann ist es höchste Zeit zu handeln.


Am besten erfolgt hier erstmal eine Phase der Selbstreflexion.

  • Was ist es genau, das mich frustriert?
  • Ist es die Aufgabenstellung?
  • Probleme mit den Kollegen oder auch dem Chef?
  • Oder liegt es an fehlenden Karrierechancen?

All dies sind Themen, die Sie erst einmal mit Ihrem Chef besprechen sollten. Für dieses Gespräch gibt es aber einiges zu beachten. Daher hier die Geschichte meiner Klientin, bei der ein derartiges Gespräch schief gelaufen ist.



Storytelling mit einer Prise Realität

Frau L., 60 Jahre alt, Projektleiterin in einem mittelständischen Unternehmen.
Frau L. Führte ein Gespräch mit ihrem Chef, weil sie sich überlastet fühlte. Der Chef sicherte ihr zu, sich eine Lösung einfallen zu lassen.

Soweit so gut.

Als eine Weile später das neue Jahr geplant wurde, hatte der Chef ein Projekt, das normalerweise in ihren Bereich fallen sollte, einer Kollegin zugeteilt.
Frau L. War plötzlich verunsichert. Sie hatte Sorge, dass der Chef ihr das nicht mehr zutraue. Sie fragte sich, ob er sie vielleicht sogar für zu alt hielte.
Grundsätzlich war sie ganz froh, dass sie das Projekt nicht übernehmen musste. Sie wollte aber sichergehen, dass sie als Mitarbeiterin nicht in Frage gestellt würde.
Daher bat sie um ein Gespräch, um das zu klären. Das Ergebnis: Der Chef hat ihr das Projekt wieder „zurückgegeben“.

Was war passiert? Die Klientin war unvorbereitet in das Gespräch gegangen und konnte dem Chef nicht vermitteln, worum was ihr wirklich ging.

Damit Ihnen das nicht passiert, hier meine Tipps:

Werden Sie sich im Klaren darüber, was Ihr Ziel des Gespräches ist.
In obigem Beispiel hätte das Ziel heißen können: 
„Ich möchte Sicherheit darüber erlangen, dass ich als Mitarbeiterin weiter geschätzt werde“.

Überlegen Sie sich auch, was Sie nicht möchten. Sonst könnte es Ihnen passieren,
dass Sie überrannt werden und etwas zustimmen, was Sie gar nicht möchten.

Im Beispiel hätte das „Nicht-Ziel“ sicher geheißen: „Ich möchte das Projekt nicht zurück“.



Geben Sie dem Gespräch einen guten Rahmen.

Bestenfalls sollte das Gespräch in einem separaten Besprechungsraum stattfinden, nicht im Büro des Chefs.

Planen Sie genug Zeit ein. Wichtige Gespräche sollten niemals zwischen Tür und Angel stattfinden.

Geben Sie in der Einladung an Ihren Chef positiv an, worum es bei dem Gespräch gehen soll.

Zum Beispiel:
„ich möchte mit Ihnen über meine aktuelle Aufgabenstellung sprechen“. „Ich bin frustriert“ 
würde ich nicht empfehlen.

Sollten Sie bereits eine Lösung im Hinterkopf haben, überlegen Sie sich gut, wie Sie diese präsentieren können, um den Chef davon zu überzeugen.

Liegt Ihre Unzufriedenheit an Problemen mit Kollegen oder sogar dem Chef, vermeiden Sie es, anzuklagen. Bringen Sie Beispiele von Situationen und erklären Sie, was diese Situationen mit Ihnen gemacht haben.

Im besten Fall üben Sie das Gespräch vorher mit Ihrem Partner oder einer Freundin Wenn das Gespräch nicht nach Ihren Vorstellungen verläuft, beenden Sie es mit Anstand und überlegen Sie nachher, wie Sie damit umgehen wollen.



Seien Sie offen und mutig

Auch Ihr Chef ist nur ein Mensch und vielleicht hat auch er ein mulmiges Gefühl bei derartigen Gesprächen.

Sollte das Gespräch keinen Erfolg haben, können Sie durchaus um ein weiteres Gespräch bitten. Seien Sie hartnäckig, es geht um Ihr Leben und Ihre Zufriedenheit.

Bleibt auch ein zweites oder sogar drittes Gespräch erfolglos, sollten Sie über eine grundlegende Veränderung nachdenken.



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